Umfangreiche Aufforstung im Stadtwald - Schwere Dürreschäden an Altbuchen

Baumpflanzaktion im Stadtwald

Bei den Buchen beobachten wir in diesem Jahr zum ersten Mal großflächige Dürreschäden“, erklärte Forstamtsleiter Ewald Kugler bei einem Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Michael Nöltner im Sprantaler Wald und zeigte auf ein Waldgelände, das die städtischen Forstwirte an diesem Tag aufforsteten. Wo früher Buchen standen wurden nun 600 Elsbeeren gepflanzt, die langsam wachsen und resistent gegen Trockenheit sind. Mit Hilfe einer Pflanzmaschine konnten alle Setzlinge an einem Tag auf dem 6000 Quadratmeter großen Gelände gepflanzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflänzchen angehen liegt bei 98 Prozent, wenn sie schnell in die Erde kommen. Von der Trockenheit betroffen seien insbesondere die Altbuchen, die älter als 100 Jahre alt sind. Bei Temperaturen um 40 Grad Celsius im vergangenen Jahr hatte man plötzlich nach-unten-hängende Blätter beobachtet. Viele Bäume haben sich von der Dürre nicht mehr erholt. Deshalb müssen in diesem Frühjahr weit größere Flächen neu aufgeforstet werden, als nach den Stürmen Lothar oder Wiebke. Glücklicherweise gebe es auch Flächen mit üppiger Naturverjüngung, wo sich Ableger gebildet hätten und die Buchen auf natürliche Weise nachwachsen würden, so Kugler. In diesem Fall fülle man nur die Lücken mit Douglasien.

Laut Kugler wird sich der Wald in Zukunft aber verändern. Mächtige Altbuchen haben angesichts der Klimaerwärmung wohl keine Zukunft mehr bei uns. Derzeit werden hauptsächlich Sorten wie Stieleiche, Traubeneiche, Ahorn und Elsbeere und Douglasie gepflanzt. Im Brettener Stadtwald sind es rund 20 Hektar Schadflächen. Die Hälfte wird sich auf natürlichem Wege selbst regenerieren, auf der übrigen Fläche werden insgesamt 25.000 Bäumchen bepflanzt. Auch auf der Gemarkung Bauerbach wurden bereits 0,7 Hektar Ackerland mit Eichen und Tannen neu aufgeforstet. Das Hauptaugenmerk der Pflanzenauswahl liegt auf trockenresistenten Baumarten. „Sollte es nicht gelingen die Klimaerwärmung zu stoppen, kommt die Walderhaltung an ihre Grenzen“, erklärte Ewald Kugler.

Bürgermeister Michael Nöltner zeigte sich von den Auswirkungen des Klimawandels hier vor Ort beunruhigt. „Leider sind auch bei uns in Bretten die Folgen der Trockenheit der letzten Jahre deutlich erkennbar. Ich hoffe, dass sich das nicht weiter verstärkt und wir sollten alles in unserer Macht Stehende tun, um diesem Trend entgegen zu wirken“, so Nöltner, in dessen Zuständigkeit der Wald liegt. Er dankte den Mitarbeitern des Forstamtes, die täglich bei Wind und Wetter im Freien vielfach schwere körperliche Arbeit verrichteten.

BU: Bürgermeister Michael Nöltner pflanzte selbst ein paar der insgesamt 600 Elsbeeren unterstützt von den Mitarbeitern des Forstamts (hier Thomas Retzlaff rechts im Bild)                   

Foto: Stadt Bretten