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72 Spartipps für Strom, Wärme und Wasser

Hier mal den Stecker ziehen, da mal das ein oder andere Grad runter drehen, nach und nach effizientere Geräte kaufen und den Wasserhahn etwas bewusster zu- und aufdrehen. Das reicht schon, um bei der nächsten Abrechnung deutlich weniger zu bezahlen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Wir haben durch unser Verhalten in unseren vier Wänden einen wichtigen Einfluss auf den Verbrauch. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Tipps zum Energie- und Wassersparen.

Heizkosten sparen: Energieverbrauch ganz einfach senken

Thermostat richtig einstellen

Stellen Sie das Thermostat auf die gewünschte Raumtemperatur ein. Ist diese höher als erforderlich, verbrauchen Sie unnötig Energie. Und jedes Grad weniger senkt Ihren Verbrauch um etwa 6 %. Im Wohnzimmer sind wohlige 20 Grad perfekt, im Schlafzimmer reichen oft auch nur 18 Grad, in weniger genutzten Räumen sogar 16 Grad! Niedriger sollte es nicht werden, da sonst Schimmelt droht.
Ein programmierbares Thermostat hilft Ihnen beim Sparen. Hier können Sie die genaue Temperatur einstellen oder auch Uhrzeiten, zu denen geheizt werden soll. Während der Nachtstunden wird die Wärme durch die Zeitschaltuhr gesenkt und morgens wieder hochgefahren. Praktisch ist, dass auch täglich wechselnde Zeiten eingegeben werden können, zum Beispiel für die Wochenenden.

Richtig lüften hilft beim sparsamen Heizen

Richtiges Lüften ist gar nicht schwierig und spart Energie. Die wichtigste Regel lautet in der Heizperiode: Mehrfach täglich stoßlüften statt dauerhaft kipplüften! Öffnen Sie die Fenster möglichst komplett für wenige Minuten. So wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen. Sind die Fenster wieder geschlossen, muss die Heizung danach nur die frische Luft erwärmen, nicht die massiven Bauteile. Noch schneller und sparsamer geht der Luftaustausch übrigens vonstatten, wenn gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig geöffnet werden, also Durchzug entsteht.

Türen zu wenig beheizten Zimmern schließen

Türen zu Räumen, die wenig beheizt werden, sollten nicht offen stehen. Dadurch kühlen Zimmer, die eigentlich warm bleiben sollen, aus, während Räume, in denen Kühle herrschen soll, unnötig erwärmt werden. Außerdem steigt dadurch die Gefahr der Kondenswasserbildung, das an den Außenwänden des kühleren Zimmers entstehen kann, sobald wärmere Luft aus anderen Räumen eindringt. Das ist auch der Grund dafür, warum Schlafzimmer morgens gelüftet werden sollten. So kann die Feuchtigkeit, die über Nacht entstanden ist, besser abziehen.

Heizung entlüften

Ihre Heizkörper werden nicht richtig oder unterschiedlich warm? Es gibt Gluckergeräusche? Dann ist eventuell Luft im System – das verbraucht mehr Energie. Mit einem Entlüfterschlüssel können Sie ganz einfach selbst die Luft aus dem heißen Heizkörper raus lassen.

Keine Möbel und Vorhänge vorm Heizkörper

Verstecken Sie Ihre Heizkörper nicht hinter Vorhängen oder Möbeln. Denn dann staut sich die Wärme dahinter und wird nicht richtig an den Raum abgegeben. Das Zimmer wird so nicht gleichmäßig warm. Ein Sofa zum Beispiel sollte mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben. Vorhänge an Fenstern mit Heizkörpern darunter sollten nicht bodenlang sein, sondern oberhalb der Wärmespender enden. Verzichten Sie auch auf Heizkörperverkleidungen. Und halten Sie die Heizkörper sauber – auch Flusen und Staub können die Wärmeabgabe mindern.

Bei Abwesenheit die Heizung herunterdrehen

Wenn niemand zu Hause ist, muss es dort auch nicht wohlig warm sein. Ein Absenken der Temperatur bei Abwesenheit spart Energie. Wenn Sie dafür aber ungern jedes Heizungsventil einzeln bedienen möchten, können Sie auf programmierbare oder vernetzte Thermostate setzen. Ein Thermostat können Sie schnell und einfach selbst tauschen – auch in einer Mietwohnung!

Stellen Sie die Heizung richtig ein

Wie oft haben Sie Ihre Heizung schon eingestellt? Fakt ist: Einstellungen an der Heizung werden oft nicht mehr verändert. Im Extremfall befindet sich die Steuerung sogar noch in der Werkseinstellung bei Auslieferung und wurde nie auf das jeweilige Gebäude angepasst! Wenn Sie die Heizungsanlage richtig einstellen, lassen sich locker 10 bis 15 % Energie einsparen. Am meisten sparen können Sie durch eine auf Sie zugeschnittene Zeitsteuerung. In den meisten Fällen ist es möglich sogenannte Absenkungszeiten zu programmieren, zum Beispiel nachts oder am Tag, wenn Sie arbeiten. Mit einem Wochenprogramm können Sie sich Ihr persönliches Heizprofil zusammenstellen. Im Sommer hilft es, die Heizungsanlage z.B. auch auf einen reinen Warmwasserbetrieb für Ihr warmes Wasser umzustellen. Etwas komplizierter ist es, die Vorlauftemperaturen richtig einzustellen. Diese sollten mittels der Heizkurve so niedrig wie möglich eingestellt werden. Idealerweise wird die Temperatur so niedrig ausgewählt, dass der Raum bei voll geöffneten Thermostatventilen noch ausreichend warm wird.

Heizungskörpernischen dämmen

Besonders in Gebäuden aus den 1960er und 70er Jahren sind Heizkörpernischen in Außenwänden sehr häufig anzutreffen und noch nicht gedämmt. Durch die geringere Wandstärke und die hohe Temperatur des Heizkörpers auf der Wandinnenseite ist der Wärmeverlust besonders hoch. Im Jahr gehen so pro Quadratmeter Heizkörpernische bis zu 15 Euro Heizwärme verloren! 

Heizungsrohre schnell und einfach selbst dämmen

Das Dämmen Ihrer Heizungsrohre und Heizungsarmaturen ist nicht nur Pflicht, sondern Sie sparen pro Meter Rohr bis zu 14 € im Jahr – es lohnt sich also auch bei wenigen Metern. Mit einer Rohrdämmung stellen Sie sicher, dass auf Dauer keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht. Die Dämmung macht sich bereits in weniger als einem Jahr bezahlt!

Fenster und Türen abdichten

Undichte Fenster oder Außentüren sorgen für unangenehme Zugluft und Wärmeverluste in der Wohnung. So prüfen Sie schnell und einfach, ob Ihre Fenster und Türen dicht sind: Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein. Falls Sie das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen können, ist das Fenster an dieser Stelle dicht. Wiederholen Sie den Papiertest an mehreren Stellen. Bei Fenstern reicht es meistens schon, die Dichtung zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren. Bei Wohnungs- oder Haustüren offenem Türschlitz kann oftmals nachträglich eine Dichtung – ein sogenannter Kältefeind – eingebaut werden. Haben Sie einen Windfang, sollten Sie ihn bei kalter Witterung stets geschlossen halten. 

Rollladenkästen dämmen

Ungedämmte Rollladenkästen sind bei vielen Gebäuden ein Schwachpunkt, da sie nur sehr dünne Wände haben und zudem konstruktionsbedingt nie ganz winddicht schließen. In vielen Fällen ist eine Dämmung mit geringem handwerklichem Aufwand möglich. Das lohnt sich: Jeder Quadratmeter bringt bis zu 10 Euro Einsparung pro Jahr. Die Dämmung kann mit einem individuellen Formteil oder einer flexiblen Dämmplatte erfolgen, die in den vorhandenen Kasten eingepasst und fixiert wird. Besser sind jedoch Hochleistungsdämmplatten aus Polyurethan oder Phenolharz, da sie eine geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen. Sie müssen passgenau zugeschnitten und eingebaut werden. Die Kosten betragen je nach Material und Dämmstärke zwischen 15 und 30 Euro pro Quadratmeter. Die Gurtdurchführung und den Rollladenspalt können Sie mit einer Bürstendichtung versehen, um Zugluft zu vermindern. Die Kosten liegen bei 10 bis 15 Euro pro Rollladenkasten.

Alte Heizungspumpe austauschen

Alte Heizungspumpen verbrauchen viel Strom. Ersetzen Sie alte Pumpen durch neue drehzahlgeregelte Hocheffizienzpumpen. Werden die Pumpen ausgetauscht, empfiehlt es sich, gleich einen hydraulischen Abgleich durchzuführen.

Stromkosten sparen: Tipps gegen Stromfresser

Sparen beim Kühlen und Gefrieren

Durchschnittlich entfallen auf die beiden Kältespezialisten rund 20% des Jahresstromverbrauchs. Aber da ist viel Luft nach unten, wenn Sie ein paar Dinge beachten:

  • • Geräte bei Vereisung umgehend abtauen
  • • Kühlschrank auf +7° C /Gefriergerät auf –18° C einstellen 
  • • keine warmen Lebensmittel in den Kühlschrank 
  • • Kühlgeräte in angemessener Größe kaufen (etwa 50 Liter/Person) 
  • • Gefriertruhen sind sparsamer als Gefrierschränke 
  • • Gefriergerät in kühlen Räumen und nie neben Heizung oder Herd stellen 
  • • Lebensmittel sortieren und beschriften erspart langes Suchen und Kühlschranköffnen
  • • beschädigte Türdichtungen sofort auswechseln lassen 
  • • frühzeitig auf A-Geräte umsteigen lohnt sich

Hinweis: Seit März 2021 gibt es neue EU-Energieeffizienzlabels, seit September tragen auch Lampen neue Labels. Die Produkte werden jetzt wieder auf einer Skala von A bis G ausgezeichnet. Die Klasse A bleibt vorerst unerreicht, damit die Hersteller einen stärkeren Anreiz haben, effizientere Produkte zu entwickeln.

Sparen beim Kochen

Auch in der heimischen Küche sollte das Sparthema auf den Tisch kommen. Entsprechend viel lässt sich also sparen, wenn Sie folgendes beherzigen:

  • • Topf und Kochstelle sollten gleiche Durchmesser haben
  • • möglichst Kochgeschirr mit ebenem Boden und intaktem Deckel nutzen
  • • Garen mit wenig Flüssigkeit bei geschlossenem Topf
  • • rechtzeitig von der Ankoch- auf die Fortkochstufe wechseln
  • • ein Induktionsherd macht Essen schneller gar als jeder andere Elektroherd
  • • Backofentür möglichst selten und kurz öffnen 
  • • möglichst häufig auf Umluft schalten 
  • • beim Elektroherd 10 Minuten vor Garzeitende Backofen abschalten 
  • • bei langen Garzeiten Schnellkochtopf verwenden 
  • • Spezialgeräte wie z.B. Eierkocher nutzen 

Sparen beim Spülen

Ihre Geschirrspülmaschine spart Ihnen so einiges an Zeit und – richtig eingesetzt – auch noch jede Menge Strom und Wasser. 

  • • statt Vorspülen von Hand lieber grob Speisereste entfernen
  • • Gerätetür immer schließen, damit Reste nicht antrocknen 
  • • Maschine nur voll beladen laufen lassen 
  • • immer Spar- oder Automatikprogramm wählen 
  • • richtige Wasserhärte einstellen (für Karlsruhe rund 18° dH) 
  • • ab und an mit höchster Temperatur waschen und Reiniger verwenden

Sparen beim Waschen

Sicher hat Ihre Waschmaschine ein Sparprogramm. Das ist ein guter Anfang, reicht aber noch nicht, um bei der nächsten Abrechnung sauber dazustehen:

  • • Maschine möglichst voll beladen
  • • Koch- und Vorwaschgänge vermeiden 
  • • für normal Verschmutztes Sparprogramm nutzen 
  • • weniger Waschmittel als angegeben verwenden 
  • • auf Weichspüler komplett verzichten 
  • • bei Wärmepumpe oder Solaranlage die Maschine an die Warmwasserversorgung anschließen 
  • • für weniger Restfeuchte beim Kauf auf hohe Schleuderwirkung achten (mind. 1.400 Umdrehungen/min)

Sparen beim Trocknen

  • • Wäsche mit mind. 1.400 Umdrehungen/min vorschleudern
  • • Wäsche mit mind. 1.400 Umdrehungen/min vorschleudern
  • • Maschine immer voll beladen
  • • wenn möglich, Wäsche aufhängen
  • • nur auf „bügelfeucht“ trocknen
  • • nach jedem Mal die Flusen im Luftfilter entfernen
  • • bei Neuanschaffung am besten ein feuchtegesteuerter Trockner mit Wärmepumpentechnologie kaufen

Sparen beim Licht

  • • Klassische Glühlampen am besten direkt durch LED-Lampen ersetzen. Die sind um 90% sparsamer, haben eine lange Lebensdauer und können in Sachen Lichtwirkung locker mit der guten alten Birne mithalten. 
  • • Schalten Sie das Licht aus, sobald Sie den Raum verlassen, und bringen Sie bei Gelegenheit Dimmer an – dann können Sie noch einige Wattstunden mehr sparen.
  • • In größeren Räumen eignen sich mehrere Lichtquellen, um einzelne Bereiche unabhängig voneinander zu beleuchten.
  • • Bewegungsmelder sind bequem und sparen auch Strom, weil das Licht von selbst wieder ausgeht. Auch Helligkeitssensoren sparen, weil sie das Licht selbstständig regeln, je nachdem, wieviel Tageslicht einfällt.

Sparen bei TV & Co

  • • Fernseher, SAT-Receiver, DVD-Player und HiFi-Anlage nicht im Stand-by-Betrieb lassen. 
  • • Mit einer schaltbaren Mehrfachsteckerleiste können Sie Geräte einfach ab- und wieder zuschalten. 
  • • Beim Fernsehgucken selbst lässt sich sparen, wenn Sie Helligkeit und Farbintensität in den Grundeinstellungen etwas reduzieren. 
  • • Beim Gerätekauf gilt: unbedingt auf das EU-Label achten. Aber auch auf die Größe und Technik, denn vor allem riesige Plasma-Flatscreens sind echte Stromfresser.

Sparen beim Warmwasser und Gartenbewässerung: Drehen Sie den Kosten den Hahn zu!

Hätten Sie’s gedacht? In deutschen Haushalten werden täglich etwa 120-190 Liter Leitungswasser pro Person verbraucht. Die elektronische Warmwasserbereitung durch Durchlauferhitzer und Boiler kann bis zu 40% der Stromrechnung ausmachen. Beim Duschen, Baden, Spülen und auch bei der Gartenbewässerung wird eben viel Wasser benötigt. Dabei würden wir auch locker mit viel weniger auskommen. Ein paar Tipps, wie Sie laufend sparen können:

  • • Wer kurz duscht, anstatt ein Vollbad zu nehmen, kann ebenfalls Wasser sparen. Unter der Dusche werden 15 Liter pro Minute verbraucht, während ein Vollbad etwa 140 Liter schluckt.
  • • Wassertemperatur nur so hoch wie nötig einstellen.
  • • Wasserhahn beim Zähneputzen oder Einseifen in der Dusche abdrehen.
  • • Wasserspeicher bei längerer Abwesenheit ausschalten.
  • • Spararmaturen und Perlatoren reduzieren Durchfluss und Kosten – beide sollten mit hydraulischen Warmwasserbereitern kombinierbar sein.
  • • Moderne Spülkästen einsetzen: Sie haben eine Wasserstop-Taste oder zwei Tasten für kurze und lange Spülgänge, wodurch sie nur so viel Wasser verbrauchen wie unbedingt notwendig. Alte Toilettenspülungen können mit einem Wasserstop nachgerüstet werden.
  • • Ein Wasserspar-Duschkopf oder Strahlregler kann bis zu 50 Prozent Wasserverbrauch einsparen.
  • • Wenn der Kauf eines neuen Geräts, beispielsweise einer Waschmaschine oder einer Spülmaschine ansteht, darauf achten, dass sie wassersparend arbeiten.
  • • Geschirr wenn möglich in der Spülmaschine spülen, da beim gründlichen Spülen per Hand mehr Wasser verbraucht wird als bei einem Spülgang – auch wenn die Maschine voll beladen ist.
  • • Obst und Gemüse am besten in einer Schüssel waschen und das Abwasser zum Gießen der Hauspflanzen verwenden.
  • • Garten-Pflanzen immer am frühen Morgen oder am Abend gießen. Die Mittagssonne lässt das Wasser zu sehr verdunsten – teilweise noch bevor es den Boden erreicht hat. Außerdem verhindert diese Maßnahme, dass deine Pflanzen verbrennen.
  • • Erde regelmäßig harken – am besten vor dem Gießen. So erreicht das Wasser die Wurzeln der Pflanzen schneller.
  • • Erde um Pflanzen herum mit Mulch, Kompost oder Grasschnitt bedecken. Hierdurch bleibt der Boden an warmen Tagen kühler und länger feucht. Außerdem kann Unkraut so nur schwer wachsen.
  • • Ein Tropfschlauch ist effizienter als ein Rasensprenger, wenn es darum geht, Rasenflächen zu bewässern. Das liegt daran, dass beim Sprengen Wasser auf den Grashalmen verweilt und so schneller verdampfen kann. Ein Tropfschlauch hingegen führt das Wasser direkt in den Boden.
  • • Am besten eine Regentonne oder einen Wassertank installieren, um wertvolles Regenwasser aufzufangen, das zum Gießen der Pflanzen verwendet werden kann.