Vorstellung der Refo500 zum Reformationsjubliäum 2017

Refo500
Prof. Dr. Günter Frank, Direktor der Europäischen Melanchthon-Akademie (EMA) und Kustos des Melanchthonhauses, stellte zusammen mit Oberbürgermeister Martin Wolff am 9. August die Refo500 vor. „Für uns hat das Reformationsjubiläum eine Wichtigkeit“, versichert Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff. “Wir begleiten das Reformationsjubiläum aktiv“, erklärte OB Wolff weiter. Die Stadt Bretten startet in ein ereignisreiches Geburtstagsjahr. Und das Reformationsjubiläum, zu dem Philipp Melanchthon als Weggefährte Martin Luthers selbstverständlich dazugehört, hat im Melanchthonhaus genau genommen schon begonnen. Bis zum 11. Dezember ist dort nämlich die viel beachtete Ausstellung „Reformatoren im Bildnis. Verschlüsselte Botschaften“ zu sehen.
Die Reformation ist ein gesamteuropäisches Phänomen“ beteuert Prof. Dr. Frank. Deshalb war es für ihn sinnvoll mit dieser Sonderausstellung das Reformationsjubiläum frühzeitig einzuläuten. Damit kam er den 75 Luther-Ausstellungen, die im kommenden Jahr geplant sind, zuvor. Reformationsgedenken ist gleich Luther-Gedenken - diese Deutung lässt Frank ohnehin nicht zu. Die Reformation hat für ihn viele Repräsentanten, neben Melanchthon auch Zwingli und Calvin als die Bekanntesten, aber auch Johannes Brenz, Martin Bucer oder Johannes Bugenhagen.
Dieser Sicht der Reformation wird eine Internet-Plattform gerecht, die zwar die 500 im Namen trägt, aber das Gedenken bereits seit vier Jahren vorbereitet und über das Jahr 2017 hinaus pflegen wird: Refo500(www.refo500.de). Die Europäische Melanchthon-Akademie Bretten ist das deutschsprachige Zentrum des Zusammenschlusses. Nicht nur in Luthers Wittenberg, auch in anderen Orten in ganz Europa, sogar in Afrika, Indien oder Nordamerika lassen sich Partner finden, die Bezüge zur Reformationsbewegung aufweisen. Da gehören Institutionen in Südkorea ebenso dazu wie katholische Einrichtungen. Denn, so Prof. Dr. Günter Frank, die katholische Kirche leide nicht nur unter der Trennung der christlichen Kirchen, sie wirkte vielmehr als Katalysator für eine längst notwendige Reform, die heute in einem ökumenischen Bewusstsein münde.
Die Internetseite dient in erster Linie dem Informationsaustausch. Man findet unter den Ausstellungshinweisen einen Verweis auf die Brettener Ausstellung „Reformatoren im Bildnis“ wie auch einen Bericht über einen geplanten Fernsehfilm über Katharina von Bora, die Ehefrau Luthers. Aber auch für Forscher lohnt sich der Aufruf der Seite. Sie unterhalten ein eigenes Forum, wo anspruchsvolle wissenschaftliche Projekte vorgestellt werden. Auch die European Academy of Religion soll durch diesen Kreis auf den Weg gebracht werden. Ebenso finden Kunsthistoriker in einer eigenen Unter-Abteilung zusammen. Ihr Ziel ist es, ein virtuelles Museum der Reformation zusammenzustellen.
Auch die Veranstaltungen und die Ausstellung mit Melanchthon-Kuriositäten aus dem 19. Jahrhundert, welche die EMA Bretten im Reformationsjubiläumsjahr 2017 in der Melanchthonstadt anbietet, werden - neben den üblichen Kanälen - über Refo500 publiziert. Sie sind ganz selbstverständlich Teil des 1250. Stadtgeburtstages in Bretten.