Bretten verzichtet auf den Zuschlag zur Gartenschau

Bretten verzichtet auf den Zuschlag zur Gartenschau

Mit überwältigender Mehrheit hat der Gemeinderat der Stadt Bretten am Dienstagabend bei 20 Ja-Stimmen, drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen entschieden, auf den Zuschlag für die Gartenschau 2031 zu verzichten. Stattdessen fiel einstimmig der Beschluss, in der gebotenen Zügigkeit und mit dem notwendigen Augenmaß die Entwicklung der Kernstadt voranzutreiben, wobei die vordringlichsten Bereiche gleich definiert wurden. Dies ist in einem ersten Schritt der östliche Bereich der Sporgasse und in einem zweiten Schritt der Bereich Simmelturm/Withumanlage. Der weitere grün-blaue Stadtumbau soll sich vorrangig entlang der innerstädtischen Bachläufe von Saalbach, Salzach und Weißach als Orientierungslinien vollziehen, wobei die Gartenschau-Konzeption den Rahmen für die zukünftige Stadtentwicklung bildet.

Vor der Abstimmung schilderte Oberbürgermeister Nico Morast die Chronologie der Planung sowie den nicht einfachen Abwägungsprozess, wie er dies bereits bei der Bürgerinformationsveranstaltung getan hatte. „In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir alle Fakten offen diskutiert, eine sorgfältige Abwägung vorgenommen und gemeinsam zu einer tragfähigen Entscheidung gefunden“ macht OB Morast deutlich.

Eine kontroverse Diskussion im Gremium, die vielleicht manche im Vorfeld erwartet hatten, blieb anschließend aus. Stattdessen kam es zu einem Novum in der jüngeren Geschichte des Brettener Gemeinderats, nämlich zu einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen und Gruppen, die von Thomas Rebel verlesen wurde.

Auch die Mitglieder des Gemeinderats hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, machte Rebel deutlich, man treffe diese aber gemeinsam und in Verantwortung für die Stadt. Mit Blick auf die Risiken und Unwägbarkeiten die Reißleine zu ziehen, sei kein Rückschritt – sondern ein Schritt der Vernunft. Nun gelte es, gemeinsam die wertvollen Impulse aus der Rahmenplanung aufzugreifen und Schritt für Schritt im Rahmen der Möglichkeiten umzusetzen. „Was bleibt, ist unser Wille, Bretten weiter voranzubringen. Was sich mit dem Verzicht ändert, ist der Weg dorthin“, schloss Rebel die gemeinsame Stellungnahme.

Oberbürgermeister Nico Morast lobte das Vorgehen als Zeichen der Stärke und Geschlossenheit. „Ich bin ausdrücklich dankbar für die sachlich orientierte und konstruktive Arbeit im Gemeinderat und die gemeinsame Erklärung aller Fraktionen“, sagte OB Morast und richtete den Blick bereits nach vorne: „Lassen Sie uns gemeinsam der Motor einer guten, durchdachten Stadtentwicklung für ganz Bretten sein.“ Der OB sagte zu, die Bürgerschaft im Rahmen von Workshops in die Entwicklung der definierten Projekte eng einzubinden.

Veröffentlicht am 28.05.2025