Eichenprozessionsspinner gibt es nur an Eichen - Meist die ungefährliche Gespinstmotte gemeldet

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) hat in einer aktuellen Meldung darauf hingewiesen, dass sich die Raupen des Eichenprozessionsspinners im Moment in einem Larvenstadium befinden, in dem sich die Gifthaare ausbilden, die eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.

Juckende und entzündliche Hautausschläge sowie Augen- und Atemwegserkrankungen nach Kontakt mit den Gifthaaren sind die Folge. Bei besonders empfindlichen Personen kann die Reaktion bis zum anaphylaktischen Schock führen. Der Kontakt mit den Raupen sollte unbedingt vermieden werden.

Deshalb sollten die Gespinste des Eichenprozessionsspinners beseitigt werden, bestenfalls mechanisch durch Absaugung, weil laut FVA zugelassene Präparate zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinners im jetzigen Entwicklungsstadium nicht mehr zielführend sind.

Vielmehr wird eine zielgerichtete mechanische Entfernung empfohlen, wenn sich die Raupen in den Gespinsten verpuppen und immobil sind. Dadurch ist die Beseitigung günstiger und sicherer und es wird ein möglichst großer Effekt auf die Population erzielt.

Der Zeitpunkt der gezielten mechanischen Regulierung ist derzeit noch nicht gegeben. Verfrühte mechanische Maßnahmen müssen erfahrungsgemäß wiederholt werden.

Die FVA beobachtet die Larvenentwicklung des Eichenprozessionsspinners und ist für den Befall in den Wäldern zuständig. Informativ ist der auf die Larvenentwicklung bezogene Newsletter, in dem die Forschungseinrichtung auf mögliche Maßnahmen eingeht. Der „Aktuelle Hinweis zum Eichenprozessionsspinner“ kann unter https://www.fva-bw.de/themen/waldschutz abgerufen oder abonniert werden.

 

Meist ist es die ungefährliche Gespinstmotte

Allerdings sind die Gespinste an Sträuchern und Bäumen ein Phänomen, wie es zu dieser Jahreszeit üblich ist. Oft entpuppt sich der mutmaßliche Fund des Eichenprozessionsspinners als ungefährliche Gespinstmotte, die weiße klebrige Gespinste ausbildet und die Blätter von Bäumen und Sträuchern frisst, die sie umhüllt. Das sieht zwar unschön aus, aber die Bäume erholen sich meist schnell und bilden neues Laub aus.

Es gibt eine einfache Möglichkeit, zwischen gefährlichem Eichenprozessionsspinner und der harmlosen Gespinstmotte zu unterscheiden: „Den Eichenprozessionsspinner gibt es nur an Eichen“, erklärt der Leiter des Baubetriebshofs Stefan Lipps.

Auch farblich unterscheiden sie sich: die Gespinstmotte ist gelb und hat schwarze Punkte, der Eichenprozessionsspinner ist gräulich-schwarz und ist komplett mit Haaren bedeckt.