Wie sich das Stadtbild von Bretten veränderte

Ausstellung Aufbruch-Bretten

Am 25. April eröffnete im Stadtmuseum im Schweizer Hof die Ausstellung „Aufbruch. Bretten 1945-1965“. Vor vollem Haus begrüßte Oberbürgermeisterstellvertreter Bernd Diernberger die anwesenden Gäste und Gemeinderäte und dankte den Mitwirkenden und Unterstützern.

Es ist die letzte Ausstellung im Schweizer Hof von Stadtmuseumsleiter Dr. Peter Bahn, der im Oktober 2018 in den Ruhestand geht. Eine fotografische Dokumentation, die den Alltag in der Nachkriegszeit festhalte, fasste Bahn die Ausstellung zusammen. An ihnen werde deutlich, was seinerzeit in Bretten geschah und wie dies das Bild der Stadt verändert habe – ganz unprätentiös, aber sehr nachhaltig. In einer kurzweiligen, mit persönlichen Anekdoten gespickten Eröffnungsrede, skizzierte der promovierte Kulturwissenschaftler die damalige Situation: zum einen habe es an Wohnungen gemangelt, weil nach Kriegsende über 3.000 Flüchtlinge und Vertriebene in die Stadt gekommen waren und die Bevölkerung um 50 Prozent zugenommen hatte. In einem gigantischen Wohnungsbauprogramm entstanden neue Wohngebiete, zum Beispiel im Hausertal, in der Wanne sowie die „Pendlersiedlung“ entlang der Reuchlinstrasse. Bretten expandierte in alle Himmelsrichtungen. Zugleich wurde historische Bausubstanz abgerissen, die den Krieg unbeschadet überstanden hatte. Bretten könne heute in der Liga von Rotenburg ob der Tauber, Bad Wimpfen oder Staufen im Breisgau spielen, so Bahn. Diese Chance habe man vertan. Dafür seien Bauflächen, komfortable Wohnungen und Geschäfte entstanden. Bretten habe sich wirtschaftlich entwickelt, sei bis vor wenigen Jahren jedoch in einer von Ordnung, Disziplin und „Schaffigkeit“ geprägten Grundstimmung verharrt gewesen, erklärte Dr. Peter Bahn abschließend und lud sein Publikum zum gemeinsamen Umtrunk zu den Klängen des Saxophon-Ensembles der Jugendmusikschule Bretten.

Die Ausstellung im Museum im Schweizer Hof, Engelsberg 9 ist  geöffnet bis Mittwoch, 3. Oktober 2018 jeden Samstag, Sonntag und Feiertag von 11 Uhr bis 17 Uhr. Gruppenführungen (ab 10 Personen) sind jederzeit (auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten) nach Voranmeldung bei der Tourist-Info Bretten (Tel. 07252 / 583710) möglich. Der Eintritt ist frei.