In seiner Rede an den Kreistag unterstrich er die Bedeutung der Zustimmung der Kreisrätinnen und Kreisräte zum Neubau der Rechbergklinik mit 54 Millionen Euro Gesamtinvestitionsvolumen: „Für unsere Stadt und das ganze Umland ist die Rechbergklinik eine bedeutende Infrastruktureinrichtung und essentieller Standortfaktor zugleich“. Gleichzeitig richtete er auch einen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rechbergklinik, die in einem nicht immer leichten Umfeld sehr gute Arbeit leisten.
Die Entscheidung des Sozialministeriums zur Förderung des Baus mit ca. 29 Millionen zeige auch, „dass wir mit dem einheitlichen Plankrankenhaus mit Bruchsal und einer zukunftsfähigen Klinikstrukturierung auf dem richtigen Weg sind und die stationäre Gesundheitsversorgung im Raum Bretten langfristig gesichert werden kann“, so das Brettener Stadtoberhaupt weiter.
Inzwischen laufen die Bauarbeiten für den Klinikneubau auf vollen Touren. Die Rohbauarbeiten liegen im Zeitplan, die neue Klinik auf dem Rechberg könnte im ersten Quartal 2018 in Betrieb gehen.
Von Anfang an wurde in die Planungen nicht nur der Klinikneubau selbst, sondern das gesamte Areal auf dem Rechberg einbezogen. Schon frühzeitig hat sich die Stadt Bretten mit ersten Vorschlägen eingebracht.
Ärztehaus in der Innenstadt als sinnvolle
Ergänzung zur Campuslösung am Rechberg
„Ich möchte an dieser Stelle klar unterstreichen, dass ich die Gesamtplanung mit Fachärztezentrum, Pflegeeinrichtungen und verschiedensten Wohnformen im direkten Umfeld der Klinik ausdrücklich befürworte“ erklärte er gegenüber dem Kreistag, deren Mitglieder auch dem Aufsichtsrat der Kliniken angehören.
Dennoch seien Gesundheitsleistungen, insbesondere das Dienstleistungsangebot von Ärzten, nicht ausschließlich an dieser Stelle denkbar. „Meines Erachtens kann ein weiteres Ärztehaus im Bereich der Innenstadt eine sinnvolle Ergänzung zur am Rechberg verfolgten Campuslösung darstellen“ stellte OB Wolff fest.
Brettener Hallenbad als Magnet für alle Generationen
im gesamten Landkreis
Nicht nur auf dem Rechberg herrscht geschäftiges Treiben, auch in der Bäderwelt nimmt der Neubau des Hallenbads Form an. Mit dem Brettener Bäderkomplex, der in den letzten Jahrzehnten größten städtischen Einzelinvestition mit rund 16 Millionen Euro, wird das Freizeitangebot und dessen Qualität im Mittelzentrum erheblich bereichert.
Das neue Bad soll bewusst kein Spaßbad sein. Mit dem neuen Brettener Hallenbad bietet Bretten ein Wohlfühl- und Sportbad für alle Generationen im Landkreis. „Ich bin sicher, dass wir mit diesem Konzept, insbesondere im Hinblick auf den demographischen Wandel, die richtige Entscheidung getroffen haben“ zeigte sich OB Martin Wolff überzeugt.
Daneben gibt es zahlreiche Dienstleistungen und Lebenslagen, in dem der Kreis direkt auf die Menschen vor Ort einwirkt und positiv darauf hinwirkt, dass man sich vor Ort wohlfühlt und den Lebensort schätzen lernt. Dazu zählt auch das umfangreiche Bildungsangebot der Beruflichen Schulen Bretten. Die Beruflichen Schulen Bretten komplettieren das Angebot der Schulstadt Bretten mit täglich über 6200 Schülerinnen und Schülern.
Bretten wird seiner Aufgabe in der
Flüchtlingsunterbringung gerecht
Ein weiteres Thema, welches die Menschen im Kreis bewegt, ist nach wie vor die Unterbringung von Flüchtlingen. Bis Ende des Jahres werden in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises „An der Schießmauer“, rund 650 Flüchtlinge untergebracht sein. Zusätzlich braucht Bretten für die Anschlussunterbringung weitere rund 200 Plätze. In den Folgejahren sind nach letzten Informationen des Landkreises jeweils 300 weitere Plätze bereit zu halten.
OB Martin Wolff forderte daher mehr finanzielle Unterstützung für die Länder und Kommunen vom Bund ein. Denn: „der Bestand an Gebäuden und passenden Bauplätzen ist endlich“ erklärte er mit Blick auf den von der Stadt entwickelten Unterbringungsatlas. Über 2017 hinaus wage man deshalb noch keine Prognose zu stellen. Sicher ist jedoch, dass es danach immobilienmäßig sehr, sehr eng wird.
„Auch die Folgewirkungen müssen wir im Auge haben und frühzeitig Vorsorge treffen“ merkte er bzgl. der Bedarfsplanung für Kindergärten und Schulen an.
Neben vielen weiteren Themen wie der sehr effektiven Abfallwirtschaft oder dem Ausbau von Kreisstraßen widmet sich der Kreis auch der sozialen Daseinsfürsorge.
Behördenzentrum Mitte Sinnbild
guter Zusammenarbeit von Landkreis und Stadt
Mit dem Pflegestützpunkt Bretten betreibt das Landratamt nun bereits drei Einrichtungen dieser Art im Kreis. Der neueröffnete Brettener Standort im Behördenzentrum Mitte ist „Sinnbild für die sehr gute, vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit, die die Große Kreisstadt Bretten und der Landkreis Karlsruhe unterhalten“ hielt OB Martin Wolff fest. (siehe Bericht unten links).
Zum Schluss nutzte er die Gelegenheit, um für das Stadtjubiläum 2017 zu werben. Es gibt nur wenige Städte, die so einen stolzen Geburtstag feiern können und es gibt nur wenige Städte, in denen das Heimatgefühl durch alle Generationen hinweg so ausgeprägt ist wie hier. Verschiedene Denkmäler, Museen und Plätze sowie besonders das Peter-und-Paul-Fest erzählen noch heute von den Ereignissen und prägenden Augenblicken der 1250-jährigen Geschichte Brettens.
Ebenfalls 2017 kann die Reformation auf 500 Jahre zurückblicken. Der berühmteste Sohn der Stadt ist Philipp Melanchthon. Der „Praeceptor Germaniae“, Lehrer Deutschlands, war einer der wichtigsten Wegbegleiter Martin Luthers. 2015 erhielt Bretten den Titel „Reformationsstadt Europas“ und zählt somit zu den 40 bedeutendsten Orten der Reformation.
Zum Stadt- und Reformationsjubiläum sind 2017 in Bretten eine Vielzahl von Publikumsveranstaltungen, Fachkongressen, Ausstellungen und öffentlichen Aktionen geplant, die direkte oder indirekte Bezüge zur Stadtgeschichte sowie zur Gegenwart und Zukunft Brettens herstellen sollen.
Getreu dem Motto, „Bretten feiert Geburtstag – feiern Sie mit!“ lud er die Mitglieder des Kreistags ein, spätestens zu diesem Zeitpunkt Bretten wieder zu besuchen.