Neue Ausstellung „Um 1500 – das Ende des Mittelalters“ im Schweizer Hof


Vergangenen Donnerstag wurde durch den ersten ehrenamtlichen OB-Stellvertreter, Dr. Günther Gauß,  die neue Dauerausstellung „Um 1500 - das Ende des Mittelalters“ des Brettener Museums im Schweizer Hof eröffnet. Die Ausstellung geht ausführlich auf die Epoche ein, die alljährlich auch im Mittelpunkt des großen Brettener Stadtfestes steht.
Um 1500 – die damalige Zeit hat weltweit und noch bis in die Gegenwart spürbare Auswirkungen auf das Leben der Menschen. In den Jahrzehnten vor und nach der „magischen“ Jahreszahl wurde der Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden, entdeckte Kolumbus Amerika, begannen die Aufstände der Bauern in Deutschland und leitete Martin Luther die Reformation ein: eine neue Zeit brach an! Die Köpfe wurden für neue Ideen geöffnet und das Mittelalter ging seinem Ende entgegen.
Die Ausstellung „Um 1500 – das Ende des Mittelalters“ vermittelt anhand verschiedener Einzelthemen und sehenswerter Originalexponate einen breit angelegten Einblick in diese Zeit weltgeschichtlichen Umbruchs und in das damalige Alltagsleben. Der Bogen spannt sich dabei vom Frauenleben um 1500 über die Situation der Klöster, den Stand der Heilkunst, die städtische Ver- und Entsorgung, die Waffen- und Belagerungstechnik bis zur zeitgenössischen Kunst und Mode. Viele dieser Themen werden dabei am Beispiel der seinerzeitigen kurpfälzischen Oberamtsstadt Brettheim (Bretten) dargestellt, doch wird immer auf die jeweiligen überörtlichen Hintergründe verwiesen.
Im Zentrum der Präsentation stehen Bilder und Texte aus den beliebten Brettener Ausstellungen zum Peter-und-Paul-Fest, die seit 1985 in den Kundenräumen der Sparkasse immer wieder andere Aspekte des spätmittelalterlichen Lebens behandelten. Sie werden ergänzt um zahlreiche Exponate von öffentlichen und privaten Leihgebern. Darunter befinden sich viele Originale aus der Zeit um 1500, so z.B. Alltagsgegenstände, Waffen, historische Drucke und Skulpturen aus dem späten Mittelalter.
In dem 1707 errichteten Fachwerkgebäude des Brettener Stadtmuseums präsentiert sich die Ausstellung nicht nur in einem stimmungsvollen Ambiente, sondern auch an historischer Stätte. Vom 14. Jahrhundert bis zum Stadtbrand 1689 befand sich an der Stelle des heutigen „Schweizer Hofs“ das Brettener Zehnthaus des Benediktinerinnenklosters Frauenalb. Die alten Gewölbekeller sind unter dem Haus noch erhalten. Zwischen 1996 und 2001 wurde das Gebäude von der Bürgerinitiative Brettener Heimat- und Denkmalpflege ehrenamtlich saniert.
Die Ausstellung „Um 1500 – das Ende des Mittelalters“ kann vom 16. Juni bis zum 16. Oktober jeden Samstag, Sonntag und Feiertag zwischen 11 Uhr und 17 Uhr in den Museumsräumen des Schweizer Hofs (Engelsberg 9) besichtigt werden.
Gruppenführungen (ab 10 Personen) sind nach telefonischer Voranmeldung bei der Tourist-Info Bretten (Tel. 07251/972800) auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten jederzeit möglich.