Ausstellung KULTUR.ERBEN im Gerberhaus

Museumsleiterin Linda Obhof mit Stadtvogt Peter Dick, Oberbürgermeister Martin Wolff und Kulturamtsleiter Bernhard Feineisen

Das immaterielle Kulturerbe steht im Mittelpunkt der Fotoausstellung KULTUR.ERBEN, die vom Freitag 10.- Sonntag 12. und Freitag 17.- Sonntag 19. Mai 2019 jeweils 14-19 Uhr im Gerberhaus in der Gerbergasse 10 zu sehen ist. Gezeigt werden 37 Fotoarbeiten renommierter Fotografinnen und Fotografen sowie junger Nachwuchskünstler, die sich am Lagois-Fotowettbewerb 2018/19 des Evangelischen Presseverbands für Bayern beteiligt haben.

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die vielfältigen Ausdrucksformen des immateriellen Kulturerbes. Andreas Kreitmaier und Stephan Elsberger haben die „Landshuter Hochzeit“ dokumentiert, mit der an das Jahr 1475 erinnert wird, als Herzog Georg von Bayern-Landshut die Polenprinzessin Hedwig heiratete. Die Fotografin Christina Czybik widmete sich der Tracht und den Traditionen der Sorben in der sächsischen Lausitz.

Wie Religionen die Gesellschaft prägen, illustriert die Reportage von Fabian Tegeler, der zum „Berg der Kreuze” in Litauen fuhr und Menschen porträtierte, die als Zeichen des Dankes ein Kreuz an den katholischen Wallfahrtsort gebracht haben. Jörg Gläscher begab sich auf die Suche nach dem „Lutherland” und porträtierte Geistliche und Gläubige in Mitteldeutschland. Christoph Otto folgte Dorfbewohnern in einem Bergdorf in den Abruzzen, die Schlangen bei einer Prozession durch das Dorf tragen.

Nathalie Daoust setzte die Mitglieder des Theaterensembles der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar mit ihren farbenprächtigen Kostümen und wertvollen Musikinstrumenten in Szene. Um Ballettunterricht für psychisch und physisch beeinträchtige Menschen auf Kuba geht es in Sandra Wellers Serie „Psicoballet”. Wie eng Handwerk, Natur und Umwelt miteinander verbunden sind, zeigt Philipp Reis: Er begleitete einen der letzten Elbfischer aus Hamburg. Ludwig Watteler dokumentierte den Schafübertrieb im südtiroler Schnalstal.

Die Schau verdeutlicht auch den Wandel des Mediums Fotografie. Vera Nowottny arbeitete für ihre Serie über das Kunsthandwerk in Panama mit einer Lochkamera. Barbara Wimmer dokumentierte die Ladenkultur in Portugal mit einer Mittelformatkamera. Marcus de Winter setzte in seiner Reportage über Zimmerer auf Schwarz-Weiß-Bilder, während Tomas Engel bei seiner Darstellung des Schützenfestes der Harburger Gilde mit Blitz arbeitete.

Mehr als 100 Fotografinnen und Fotografen haben sich an dem Wettbewerb zum Thema „Immaterielles Kulturerbe: Kreativität, Wissen, Tradition weitergeben“ beteiligt. Die Schirmherrschaft übernahmen die Deutsche UNESCO-Kommission und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern.