Die Ära des Grundbuchamtes geht nun auch in Bretten zu Ende

Grundbuchamt

Nun ist es auch in Bretten soweit: Das Grundbuchamt, das seit dem Jahr 1900 Grundbuchakten führt, ist zum 4. Dezember 2017 aufgelöst. Durch den Beschluss des Ministerialrats im Juli 2008, eine Neuorganisation des baden-württembergischen Grundbuchwesens durchzuführen, sollen die bisher über 660 Grundbuchämter bis 1. Januar 2018 schrittweise an 13 Amtsgerichte übertragen werden.
Seit 2012 wird diese Reform umgesetzt. Standorte sind im badischen Landesteil Achern, Emmendingen, Tauberbischofsheim, Villingen-Schwenningen, Mannheim und Maulbronn, in Württemberg sind es Böblingen, Heilbronn, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Sigmaringen, Ulm und Waiblingen.Neben Bretten werden auch die Grundbücher aus Ettlingen, Pforzheim, Karlsruhe und Bruchsal in Maulbronn geführt. Bretten ist im Landkreis das letzte Grundbuchamt, das seine Akten in ein Zentralgrundbuchamt abgibt. Die Zentralgrundbuchämter bearbeiten nun alle Vorgänge vollelektronisch. Notare sind verpflichtet diesen Grundbuchämtern neue Dokumente in Grundbuchangelegenkeiten ausschließlich elektronisch zu übermitteln.


Seit vergangenem Sommer haben der stellvertretende Amtsleiter Gerhard Wagner und insbesondere seine Mitarbeiterin Heidrun Sauter jede Akte einzeln in die Kartons verpackt.
Die insgesamt rund 30.000 Grundbuchakten aus Bretten sind nun in circa 1200 Kartons, auf etwa 45 Paletten in das Grundbuchzentralachiv Baden-Württemberg nach Kornwestheim gebracht worden. Dort sind etwa 180 Regalkilometer Akten eingelagert. Das entspricht einer Strecke von Bretten nach Saarbrücken.  


Für Gerhard Wagner hieß es nun nach knapp vier und für Heidrun Sauter und Armin Weiss nach rund drei Jahrzehnten Abschied nehmen. Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich an einer anderen Stelle eine andere, so geht es nun ab 2. Januar 2018 für Frau Sauter sowie Herrn Weiss in der Bußgeldstelle und für Herrn Wagner im Amt Stadtentwicklung und Baurecht mit dem Gutachterausschuss und der Grundbucheinsichtsstelle weiter. Oberbürgermeister Martin Wolff und Bürgermeister Michael Nöltner bedauern diese Entwicklung sehr. Man habe diesen Schritt so lange wie möglich herausgezögert, doch nun gehe es nicht mehr anders. Dies sei auch für einige Ämter im Haus eine Umstellung, sodass einige Arbeitsschritte verändert und umgestellt werden müssen.

Ab 2. Januar 2018 ist die Grundbucheinsichtsstelle in Bretten im Technischen Rathaus für alle verfügbar.