Lösungsvorschläge zum Erhalt der katholischen Altenpflege in Bretten

Altenheim

Es ist eines der brisantesten Themen der letzten Monate, da der Erhalt der katholischen Altenpflege in Bretten von großer Bedeutung für die existenzielle Zukunft der zu betreuenden und zu pflegenden Menschen sowie für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen der Stadtverwaltung nach Lösungsmöglichkeiten  gesucht, die nun am 30. November 2017 in der Gemeinderatssitzung vorgestellt werden. Oberbürgermeister Martin Wolff gab zum aktuellen Sachstand des Erhalts der katholischen Altenpflege und der Änderung des Bebauungsplanes „St. Johann“, „Gänsbrücke“, „Im Brühl“ in einem Pressegespräch Auskunft.

In den letzten Monaten suchte die Stadtverwaltung mit der Katholischen Kirchengemeinde und dem Caritasverband Ettlingen nach Lösungen für den Erhalt der katholischen Altenpflege in Bretten. Klare Ziele dabei sind die Sicherung der Pflege- und Arbeitsplätze und nach Möglichkeit ein reibungsloser Übergang von Bewohnern und Mitarbeitern vom Bestands- in einen Ersatzbau, die Sicherung der katholischen Pflegeangebote am Standort Bretten, Erhalt der unterschiedlichen Pflegeangebote der Altenhilfe sowie ein zukunftsfähiges, tragfähiges Nutzungskonzept für die Bestandsimmobilie „St. Laurentius“.

Das künftige Nutzungskonzept für die  Immobilie „St. Laurentius“ beruht auf dem 4-Säulen-Modell. Demnach könnten ambulant betreute Wohngruppen bis maximal 12 Personen entstehen, aber auch die vorhandenen Tagespflegeplätze könnten ausgebaut und auf 25 Plätze ausgeweitet werden. Außerdem könnte weiterhin ein Beratungsangebot  z.B. für Migrationsberatung, Beratung für Geflüchtete, Sozialberatung oder Schuldenberatung für Ältere in der Bestandsimmobilie stattfinden. Ebenso wäre es möglich, ein Café einzubinden.

Oberbürgermeister Martin Wolff erklärt, dass für ihn sowohl der Erhalt der stationären Altenpflege in Bretten als auch die Zukunft der Immobilie St. Laurentius von besonders wichtiger Bedeutung sind. Das konkrete  Zukunftskonzept für St. Laurentius soll nun gemeinsam zwischen der Katholischen Kirchgemeinde und der Stadtverwaltung entwickelt werden.

Ebenfalls wird die Sechsten Änderung des Bebauungsplanes „St. Johann“, „Gänsbrücke“, „Im Brühl“ Thema in der Gemeinderatssitzung Ende November sein. Laut OB Wolff werde bei der Änderung das bestehende Gewerbegebiet in ein urbanes Gebiet sowie in Teilbereichen in ein eingeschränktes Gewerbegebiet umgewandelt werden. Dabei werden auch die stadtgestalterischen und verkehrstechnischen Rahmenbedingungen neu definiert. Außerdem sollen dann nicht mehr Produktionsbetriebe, sondern zukünftig Büros und Dienstleistungsbetriebe dort beheimatet sein. Einzelhandel und Vergnügungsstätten sind ausgeschlossen. Eine Verbesserung der Begrünung, auch auf den Dächern, ist vorgesehen. Am Grad der Überbauung werde festgehalten. Nach einer artenschutzrechtlichen Prüfung steht fest, dass keine bedrohten Tierarten in Gefahr sein werden.

Neu wird sein, dass dort auch Wohnen möglich sein wird, ebenso sollen Einrichtungen für kirchliche, soziale, gesundheitliche, kulturelle und sportliche Zwecke und durch Verwaltung geprägte Einrichtungen einziehen können.

Für die geänderte Nutzung ist zwingend eine umfangreiche Lärmschutzmaßnahme gegenüber der Hauptbahnlinie Bruchsal – Bretten – Mühlacker in Form einer Lärmschutzwand notwendig.  Ebenso müssen auch passive Schallschutzmaßnahmen umgesetzt werden.  Parallel der Bahnlinie müsse laut Gutachten eine Lärmschutzwand in Höhe von 4 Metern über der Gleisoberkante erstellt werden. Diese würde nach aktuellem Stand rund 900.000 Euro kosten. „65% der Kosten werden sich jedoch  durch die Nutzer refinanzieren“, erklärt der OB.

Zusammenfassend sagt Oberbürgermeister Martin Wolff: „Es ist mir sehr wichtig, dass die katholische Altenpflege sowie die Pflege- und Arbeitsplätze hier in Bretten erhalten bleiben. Wir haben nun Lösungsmöglichkeiten auf dem Tisch liegen und müssen nun in der Gemeinderatssitzung über die Zukunft entscheiden.“