Neujahrsrede des Oberbürgermeisters Martin Wolff

Rede von Herrn Oberbürgermeister Martin Wolff zum Neujahrsempfang der Großen Kreisstadt Bretten am Sonntag, 10. Januar 2016 um 11 Uhr, in der Stadtparkhalle in Bretten

Vielen Dank dem Musikverein „Harmonie“ Bauerbach unter der Leitung von
Simon Bechtold  für den musikalischen Auftakt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

am 3. Oktober 2015 verstarb unser Ehrenbürger Robert Scheuble im Alter von 91 Jahren.
Ein Mann mit Vorbildcharakter, der viel für seinen Stadtteil Ruit als Bürgermeister und später als Ortsvorsteher und Vieles für die Stadt bewirkt hat.

Zu seinem Gedenken bitte ich Sie, sich von Ihren Plätzen zu erheben.…………

Vielen Dank. 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

der Neujahrsempfang ist für mich ein Ort der Begegnung von Bürgern, Wirtschaft, Politik und Kirche, Vereinen und Verbänden, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Dafür soll heute genügend Raum und Zeit sein. Ich wünsche Ihnen jetzt schon im Anschluss an den offiziellen Teil gute Gespräche.
 

Ich freue mich, dass mit Ihnen viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt der Einladung gefolgt sind und wünsche Ihnen gemeinsam mit Bürgermeister Michael Nöltner in
unserem noch jungen neuen Jahr alles Gute für 2016, vor allem Gesundheit, und bei
allem, was Sie sich vornehmen, das nötige Quäntchen Glück.
 

Herzliche Grüße richte ich an unsere Partnerstädte und wünsche den dort lebenden Menschen ebenfalls ein gutes Jahr.

An dieser Stelle möchte ich einigen Menschen meinen Dank öffentlich aussprechen

  • Dir, Willi Leonhardt, dafür, dass Du selbst nach 51 Dienstjahren bis zum letzten Tag im Juni engagiert Deinen Dienst versehen hast.
  • Dir, lieber Michael Nöltner, Dank für die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit. Dein Start im Juli ist Dir reibungslos und gut gelungen. 
  • Dank an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die geleistete Arbeit und Unterstützung.  
  • An dieser Stelle möchte ich allen ehrenamtlich Tätigen danken, ohne die unser
    Gemeinwesen nicht funktionieren würde. Die Stadt Bretten kann stolz sein auf die vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus Überzeugung mit ihrem Wissen, Können und Engagement einen wichtigen Beitrag leisten.
    Ihren Einsatz haben wir in einer nur den Ehrenamtlichen gewidmeten Veranstaltung im Spätjahr 2015 gewürdigt.
  • Dank den Stadträtinnen und Stadträten für ihren Einsatz sowie den offenen und sachlichen Umgang miteinander. Dank auch dem Jugendgemeinderat für das
    konstruktive Miteinander und die gute gemeinsame Aktion mit dem NABU.
  • Dank an alle Sponsoren und Geldgeber, die zum Teil beträchtliche Summen für soziale und kulturelle Zwecke gespendet haben.
  • Und vor allem auch Dank an Sie, die Mitbürgerinnen und Mitbürger, für die vielen Gespräche und Anregungen und für Ihre Unterstützung.

Ich freue mich, heute den Bundestagsabgeordneten Axel E. Fischer begrüßen zu dürfen, außerdem den Landtagsabgeordneten Joachim Kößler sowie den früheren Landtags-abgeordneten Franz Wieser.

Stellvertretend für die Bürgermeister der Region begrüße ich die Bürgermeister
Thomas Nowitzki aus Oberderdingen, Heinz-Peter Hopp aus Knittlingen und
Nico Morast aus Massenbachhausen.
Als ehrenamtlichen Stellvertreter des Landrats begrüße ich Bürgermeister a.D.
Eberhard Roth.

Begrüßen darf ich auch die Mitglieder des Gemeinderats, stellvertretend meine beiden ehrenamtlichen Stellvertreter Dr. Günter Gauß und Bernd Diernberger, die Fraktionsvorsitzenden Renate Knauss, Heidi Leins, Jörg Biermann und Otto Mansdörfer sowie den Sprecher bzw. die stellvertretende Sprecherin Hermann Fülberth und Karin Gillardon.

Außerdem freue ich mich, dass auch zahlreiche Alt-Stadträte unserer Einladung gefolgt sind. Vom Jugendgemeinderat begrüße ich stellvertretend den Sprecher
 Fabian Biermann.

Ich freue mich, den Ehrenbürger und Alt-OB, Paul Metzger, begrüßen zu dürfen.
Herzlich willkommen sind auch die Träger der Bürgermedaille, Peter Dick,
Erich Hochberger
und Bürgermeister a.D. Willi Leonhardt.

Bretten setzt mit der Kernstadt und seinen 9 Stadtteilen auf Vielfalt in der Einheit, und
darum begrüße ich ganz herzlich die Ortsvorsteher und die Ortschaftsräte sowie die
Alt-Ortsvorsteher.

Damit eine Stadt sich gut entwickelt, ist die Zusammenarbeit Vieler nötig.

Stellvertretend für die Behörden, die Wirtschaft, den Handel und die Banken, Gewerbe und Handwerk begrüße ich den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Kraichgau
Norbert Grießhaber und den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der
Volksbank Bruchsal Bretten, Volker Gaa

den Geschäftsführer der Neff GmbH, Thomas Baumeister
stellvertretend für die Vereinigung Brettener Unternehmer, Marion Klemm

die Gerichtsbarkeit ist vertreten durch Herrn Amtsgerichtsdirektor Michael Waldmann,

die örtliche Sicherheit und Ordnung durch den Leiter des Polizeireviers Bretten, Herrn
Polizeioberrat Bernhard Brenner in Vertretung des Polizeipräsidenten, und Kriminalhauptkommissar Michael Blankenhorn als Vertreter des Kriminalkommissariats Bruchsal,

stellvertretend für die Feuerwehr den stellvertretenden Kreisbrandmeister Jürgen Bordt sowie für die Freiwillige Feuerwehr Bretten mit ihren Abteilungen den Kommandanten
Philip Pannier. Herzlich willkommen!

Für die Schulen begrüße ich den geschäftsführenden Schulleiter Martin Knecht und alle Schülersprecherinnen und Schülersprecher.

Ich begrüße die Vertreter der Kirchen und Glaubensgemeinschaften.

Für den Gesundheitsdienst begrüße ich stellvertretend von den Kliniken des Landkreises Karlsruhe die Regionaldirektorin Frau Susanne Jansen und die Chefärzte der Rechbergklinik Bretten, Frau Dr. Nicole Beck-Kaltenbach, Herrn Dr. Karl-Heinz Simon und  Herrn Dr. Heinz Kaiser, sowie den DRK-Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann.

Für den weiteren sozialen Bereich begrüße ich stellvertretend den Geschäftsführer der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten, Dirk Ringer, den Vorstandsvorsitzenden des Caritas-verbands für den Landkreis Karlsruhe, Bezirksverband Ettlingen, Wolfgang Keck, den Vorstand des Evang. Stift Freiburg, Hartmut von Schöning, und vom Verwaltungsrat und Vorstand des Badischen Landesvereins für Innere Mission, Prof. Axel Göhringer und Christine Jung-Weyand.

Herzlich willkommen heiße ich alle in den Vereinen und sonstige ehrenamtlich Tätige, insbesondere auch die Vertreter der Brettener Bauhütte.
In diesem Jahr sind neben den Sportvereinen auch die Tierzuchtvereine eingeladen.
Stellvertretend begrüße ich Dennis Berger vom VfB Bretten und Stefan Hammes vom TV Bretten sowie Friedrich Scheuer vom Kreisverband der Kleintierzüchter.

Willkommen heißen möchte ich auch Baron Curt-Heinrich von Papius vom Gut Schwarzerdhof mit Gattin.

Als traditionelle Begleiter beim Neujahrsempfang begrüße ich die Sternsinger der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Büchig unter der Leitung von Reiner Debatin.

Abschließend begrüße ich das Glück:
die Schornsteinfeger der Region unter der Leitung von Markus Banghard, die uns später wieder Glückcents übergeben,
und natürlich die Vertreter der Medien, stellvertretend den Studioleiter des SWR in
Karlsruhe, Hans-Christian Pitschmann

sowie alle weiteren Gäste.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Freunde der Melanchthon- und Reformationsstadt Bretten!

Ja, sie haben richtig gehört: Seit dem 1. Juni letzten Jahres dürfen wir uns neben anderen 32 Städten in 8 Ländern „Reformationsstadt Europas“ nennen.

Mit folgendem Auszug aus einem Zitat vom 14. Dalai Lama möchte ich heute beginnen und damit auch ein wenig zum Nachdenken anregen:

“Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien;

wir haben mehr Bildung, aber weniger Verstand;

mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen;

mehr Experten, aber (auch) mehr Probleme;

mehr Medikamente, aber weniger Gesundheit;

wir sind bis zum Mond und zurück gereist,

aber es ist ein Problem für uns, die Straße zu überqueren und unseren neuen Nachbarn zu begrüßen.“

Wir leben in einer Zeit von Veränderungen. Die Welt hat sich geändert, Europa hat sich geändert, Bretten hat sich geändert. Veränderung ist ja erst einmal nichts Schlechtes – im Gegenteil. Wenn wir uns nicht stetig ändern und weiterentwickeln würden, säßen wir immer noch auf den Bäumen.

Dabei ist die Bereitschaft sich zu ändern, sich auf geänderte Bedingungen einzulassen üblicherweise nicht sehr groß. Wir hängen alle am Status quo. Trotzdem müssen wir uns auf Veränderungen einstellen.

„Für Wunder muss man beten, für Veränderungen muss man arbeiten“, wusste schon Thomas von Aquin. Die sicher größte Veränderung aktuell wird die Gestaltung des Zuzugs von vielen Flüchtlingen sein.
Erfolg haben wir nur, wenn es uns gelingt, die Dynamik dieses Prozesses zu nutzen.

Stichwort demografischer Wandel.

Stichwort sozialer Wohnungsbau.

Stichwort Binnenkonsum.

Die Flüchtlinge kommen zwar in Deutschland an, aber wo leben sie? In den Städten und Gemeinden. Ich will jetzt nicht in den allgemeinen Klagechor einstimmen, die Länder und Kommunen brauchen mehr finanzielle Unterstützung vom Bund usw., ja, die brauchen wir.
Letzten Endes leben die Flüchtlinge für kürzere oder längere Zeit unter uns - mit uns.

Dafür werden wir weiter Wohnraum benötigen. Bis Ende des Jahres werden in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises „An der Schießmauer“, in Diedelsheim und in Gölshausen rund 650 Flüchtlinge untergebracht sein.
Zusätzlich brauchen wir für die sogenannte Anschlussunterbringung, also für die Menschen, die Bleiberecht haben, weitere rund 200 Plätze. In den Folgejahren sind nach den aktuellen Zahlen jeweils 300 weitere Plätze bereit zu halten.

Momentan erarbeiten wir einen „Unterbringungsatlas“, um zeitlich abgestuft die nötigen Plätze schaffen zu können. Aber eins muss ich offen sagen: Der Bestand an Gebäuden und passenden Bauplätzen ist endlich.

Über 2017 hinaus wage ich deshalb heute noch keine Prognose zu stellen. Danach wird es immobilienmäßig sehr, sehr eng. Auch die Folgewirkungen müssen wir im Auge haben und frühzeitig Vorsorge treffen. Ihre Kinder gehen in den Kindergarten und in die Schule, die Erwachsenen besuchen Integrationskurse, suchen Arbeit und erfahren in vielen Fällen, dass ihr Weltbild, ihre Mentalität nicht die unsere ist. Dass es ein Grundgesetz gibt, das viele Freiheiten garantiert, aber auch viele Pflichten vorschreibt.
 

All das ist nicht einfach; nicht einfach für die Flüchtlinge und nicht einfach für uns, die wir in Bretten zu Hause sind – ob mit Migrationshintergrund, oder ohne.

Umso mehr gilt heute mein Dank jenen, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen, dass dieses Aufeinandertreffen der Kulturen so konfliktfrei wie nur möglich stattfindet und die Integration leichter macht.

Vor einem Jahr hat uns noch ein möglicher Neubau einer Moschee beschäftigt.
Der vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossene Standort beim neuen technischen Rathaus wurde von der Grünen Moschee aber nicht angenommen. Weitere städtische Grundstücke stehen nicht in der Diskussion.


Auf dem brach liegenden Gelände beim neuen Behördenzentrum macht es Sinn einen
Park- und Ride–Platz anzulegen. Neben den zwei Stadtbahnhaltestellen steht einfach zu wenig Parkfläche zur Verfügung, ebenso bei vielen Veranstaltungen in der Innenstadt.


Im letzten Jahr waren einige Veranstaltungen herausragend: Beispielhaft nenne ich nur
 

  • 40 Jahre Bretten live und das große Jubiläumskonzert der US Army Big Band (Dank an Uli Lange)
  • unser Weinmarkt, der bei den gekrönten Häuptern immer beliebter wird  -  sprich bei den Weinköniginnen und –prinzessinnen aus Baden, Württemberg und neuerdings auch aus der Pfalz
  • die SWR-Tour de Ländle und das
    SWR Sommererlebnis in Bauerbach
  • unser Kulturprogramm der Stadt (Beispiel „Weinlese“)
  • die Veranstaltungen vom Gugg-e-mol-Theater, das im letzten Jahr mit einem Kulturpreis der Sparkasse ausgezeichnet wurde
  • die Lichterfeste des Einzelhandels im Rahmen von langen Einkaufsnächten
  • der City-Cup vom TV 1846 Bretten mit über 1000 Teilnehmern
  • unseren Weihnachtsmarkt, mit neuem Kunsthandwerkermarkt auf dem Kirchplatz
  • und natürlich unser Peter-und-Paul-Fest seit letztem Jahr mit dem Prädikat „Immaterielles Kulturerbe“.


 

Meine sehr geehrten Damen und Herren!
 

Eine Stadt ist nie fertig gebaut. Selbstverständlich muss sich das Bild einer Innenstadt verändern, um deren Attraktivität und Funktionalität weiter zu entwickeln.

Man will dadurch die Lebensqualität der Bürger erhöhen, eine stärkere Identität der Bürger mit ihrer Stadt erreichen und werbend auf Neubürger wirken. Ein attraktives Stadtbild stiftet auch unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen z. B. für die Gewerbetreibenden, für die Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe.

Zu allen großen Fragen gibt es unterschiedliche Antworten: Das zentrale Thema – wie soll sich unsere Stadt in den nächsten 10, 15, 20 Jahren entwickeln? – hat eine Vielzahl von Teilaspekten:

  • Wie wollen, wie werden wie wohnen/leben?
  • Wie soll die Arbeitswelt, das Angebot an Arbeitsplätzen in Zukunft aussehen?
  • Wie wollen wir unsere Freizeit gestalten?
  • Welche Infrastruktur an Verkehrswegen, an Kommunikations- und Informationsmitteln brauchen wir, um zwischen den drei Bereichen Wohnen, Arbeiten, Freizeit eine sinnvolle, tragfähige Verbindung herzustellen?


Mit diesen zentralen Fragen und den unzähligen Details beschäftigt sich unser Prozess zur Stadtentwicklung.
An dieser Stelle richte ich meinen Dank an all die, die mit über 1.200 Ideen und Vorschlägen aktiv waren und an all die, die im aktuellen Prozess diese Ideen und Vorschläge gesichtet, strukturiert und priorisiert haben. Das daraus entstehende integrierte Stadtentwicklungskonzept soll für die Kommunalpolitik der rote Faden für die nächsten Jahre sein.

Aber selbstverständlich können wir nicht warten, bis alle Fragen eine prinzipiell gültige Antwort erhalten, sondern müssen aktuell agieren.

Das ist uns in vielen Bereichen gelungen und ich will nur einige exemplarisch nennen:
Neue Wohngebiete sind entstanden bzw. sind geplant in Gölshausen, Neibsheim, Ruit, Bauerbach und Diedelsheim. Weitere in Büchig und Sprantal. Gleichzeitig versuchen wir die Möglichkeiten von Innenentwicklung, wie z.B. aktuell im Zentrum von Bauerbach auszuschöpfen. Das stabilisiert die Einwohnerzahl und trägt zur Sicherung unserer Bildungs- und Arbeitsinfrastruktur bei.

Oder ab 1. Juni haben wir den Brettener Kinderpass eingeführt. Er soll es ermöglichen, dass Kinder z.B. aus sozial schwachen Familien am gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen können und die vielfältigen Betreuungs-, Bildungs-, Freizeit- und Kulturangebote in Anspruch nehmen zu können.

Die Bestandspflege unserer Unternehmen und des Handels sichert die Attraktivität Brettens für das gesamte Umland. Wir haben mehr Einpendler als Auspendler.
Das ist für eine eher kleine Große Kreisstadt – noch dazu mit guten Verbindungen zu den Oberzentren – nicht selbstverständlich.

Unsere großen Firmen sind stabil bzw. expandieren. Ebenso der in Bretten prozentual sehr gut entwickelte EDV-Bereich.

Zur Stärkung der Innenstadt haben wir mit der Weißhofer-Galerie einen wichtigen Schritt gemacht. Doch das alleine reicht nicht aus. Als weitere Maßnahme zur requenzsteigerung in der Innenstadt halte ich ein Ärzte- bzw. ein Gesundheitshaus sowie ein Parkdeck auf dem Sporgassenparkplatz für den nächsten richtigen Schritt. Eine Gesamtplanung ist in Vorbereitung und wird im Januar noch dem Gemeinderat vorgestellt.

Als größere Maßnahme steht mittelfristig dann noch der Umbau der Weißhofer- und der Pforzheimer Straße an, um sie freundlicher zu gestalten.

Der Umzug und die Einrichtung der technischen Ämter Mitte letzten Jahres in die Herrmann-Beuttenmüller-Straße 6 ging weitgehend reibungslos von statten. Das neu eingerichtete „Bürgerbüro Bauen“ war absolut richtig und kommt gut an. Die Umweltagentur des Landkreises, das Job-Center und die Kfz-Zulassungsstelle komplettieren das Angebot im neuen Behördenzentrum.

Im gleichen Gebäude wird sich auch der neue Pflegestützpunkt des Landkreises ansiedeln. Die dafür benötigte Stelle wurde bereits ausgeschrieben.

Mit unserem Bäderkomplex – der in den letzten Jahrzehnten größten städtischen Einzelinvestition für das Hallenbad mit rund 16 Millionen Euro – bereichert sich das Freizeitangebot und dessen Qualität erheblich. Dies zeigt schon die bisherige Teileröffnung des Hallenbades. In einem Jahr dürften dann das neu entstandene Wohlfühlbecken, das Kleinkindbecken, die neue Sauna und der neue Umkleidebereich fertig sein. Und nach wie vor bewegen wir uns im Kostenrahmen!

Ein weiteres Highlight ist der vor kurzem zur Nutzung durch die Vereine und Schulen freigegebene Kunstrasenplatz in Diedelsheim.
Aktuell einer der besten Sportplätze der Region.

Auch in die Schulen wurde und wird weiter kräftig investiert. Beispielhaft möchte ich hier den Anbau beim ESG, die NWT-Räume in der Max-Planck-Realschule und den Schulhof des MGB erwähnen.

Auch unser Rathaus hatte und hat es bitter nötig. Nachdem die undichten und maroden Dachfenster ausgetauscht sind und die teilweise brüchige Fassade saniert ist, geht es nun innen weiter: eine neue Brandmeldeanlage, Fluchttreppen und teilweise neue Böden stehen noch aus.
 

Ein weiteres Großprojekt, allerdings des Landkreises und nicht der Stadt, der Neubau der Rechbergklinik, hat begonnen. Für unsere Stadt ist die Rechbergklinik eine bedeutende Infrastruktureinrichtung. Deshalb sind wir dem Landkreis und dem Kreistag dankbar, der diesen Neubau beschlossen hat.

Die Projektierung für das neue Dienstleistungszentrum auf dem Mellert-Fibron-Gelände ist in vollem Gange. Dort müsste es in diesem Jahr noch losgehen.

Es gibt viele Stimmen, die eine Umgehungsstraße fordern. Manchmal ist der Verkehr in der Stadt unerträglich. Meistens, wenn wieder die Autobahnstrecke zwischen Bruchsal und Pforzheim durch Unfälle oder Baustellen gestört ist.
Umgehungsstraße? Natürlich. Gerne. Sofort.

Aber wer bezahlt sie? Und wann?
Das Geld haben wir nicht, um sie selbst zu bauen, aber ewig lange warten wollen wir auch nicht. Da gilt nur: Steter Tropfen höhlt den Stein. Für den nächsten Bundesverkehrswegeplan müssen wir weiter argumentieren, um in die Prioritätsstufe mit Planungsrecht zu kommen.
 

Und Dank guter Kontakte zur Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft haben sich einige Studenten des Themas angenommen. Von dieser Seite erwarte ich weitere unterstützende Impulse. Parallel gilt es alle anderen Möglichkeiten auszuloten, wie wir da weiter vorankommen.

Ebenso ist eine Studentengruppe vom KIT dabei, sich mit der Georg-Wörner-Straße auseinanderzusetzen.Ich finde es gut, auch mal solche Wege zu gehen. Ich bin auf die Ideen der Studenten gespannt.

Vom Verkehrsministerium wurden wir als eine von 15 Kommunen für einen Fußverkehrscheck ausgesucht. Von einer Fachfirma begleitet, sind wir mit aufmerksamen Bürgern auf einer abwechslungsreichen Route durch die Stadt marschiert. Von Ampelschaltungen über Wegweisungen und Barrierefreiheit war der Erkenntnisgewinn groß. Einiges lässt sich auch praktikabel umsetzen.

Was die negativen Folgen einer Privatisierung von Aufgaben der Daseinsvorsorge angeht, wird bei der Breitbandversorgung ganz deutlich. Bis in die 90er Jahre wurde der Aufbau der damals öffentlichen Netze hauptsächlich aus den bundesweit einheitlich geltenden Telefongebühren finanziert. Dies gilt seit der Privatisierung nicht mehr.


Der Landkreis bzw. die Landkreisgemeinden haben reagiert und bauen gemeinsam eine Datenautobahn durch den Landkreis mit Anknüpfpunkten an der jeweiligen Gemeindegrenze, das sogenannte Back-Bone-Netz. Der innerörtliche Ausbau ist allerdings Sache jeder Kommune selbst. Ein schneller Internetzugang ist immer mehr ein relevanter Standortfaktor nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Menschen in unserer Stadt und für solche, die nach Bretten ziehen wollen.

In der geschätzten Dimension von rund 35 Millionen Euro ist der Glasfaserausbau in jedes Haus – und nur das macht wirklich Sinn - für uns als Stadt in Eigenregie allerdings nicht kurzfristig leistbar. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Brettener Firmen sowie den Bürgerinnen und Bürgern möglichst schnell schnelles Internet zu ermöglichen.

Ich freue mich, dass wir mit der Firma Breitbandversorgung Deutschland, bzw. ihrer Tochterfirma BBV Rhein-Neckar, einen Partner gefunden haben, der Glasfaser bis in die Häuser legt. Das natürlich nur bei ausreichender Vertragsanzahl.


Ich denke, dass jeder Immobilienbesitzer an einem Glasfaseranschluss interessiert sein müsste. Denn mal ehrlich: Wer zieht in ein paar Jahren noch in ein Haus oder in eine Wohnung ohne schnellen Internetanschluss? Oder kauft eine solche - dann im wahrsten Sinn des Wortes minderwertige - Immobilie? Genauso wie heute eine Immobilie ohne Fernseh- und Telefonanschluss nicht mehr vermarktbar wäre.

Schließlich ist auch die Sicherung von Hab und Gut und Leben als zentrale Aufgabe zu nennen.

Gerade das starke Unwetter am 6. Juni letzten Jahres mit den nicht vorhersehbaren Wassermengen hat noch einmal gezeigt, wie wichtig die Freiwillige Feuerwehr und Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz oder das Technische Hilfswerk in solchen oder anderen kritischen Situationen ist.

Dafür an dieser Stelle noch einmal ein besonderer Dank an die Kameradinnen und Kameraden. (Ich denke, das ist einen Applaus wert!)

Um den Hochwasserschutz sinnvoll anzugehen und künftig zu gewährleisten, haben wir einen Gesamtplan erstellt. Für die besonders gefährdeten Bereiche in Diedelsheim und Gölshausen sind die ersten Maßnahmen in Planung. Für den überregionalen Hochwasserschutz schließen wir uns mit den Ober- und Unterliegern zu einem Zweckverband zusammen, um die entsprechenden  Maßnahmen zu koordinieren und durchzuführen. Die erste Maßnahme, die Einrichtung eines Pegelsystems, ist bereits vorab auf dem Weg.


Nur eins steht fest: Gegen extreme Naturereignisse kann man sich nie hundertprozentig absichern, aber man kann die Gefahren mindern.

Übrigens, im Zusammenhang mit dem Starkregenereignis möchte ich auch für die Spenden danken, insbesondere für die 100.000 Euro der Firma Deuerer - die bisher größte Einzelspende für einen sozialen Zweck. Die Spenden kamen denen zugute, die die Schadensbehebung aus sozialen Gründen nicht alleine stemmen konnten.

Unsere Städtepartnerschaften sind weiterhin lebendig. Herausragend waren eine Bürgerreise nach Bellegarde, die neu entstandene Freundschaft vom MGV Freundschaft Diedelsheim und dem Bellegarder Chor „La Villanelle“, und das Jubiläumswochenende in Wittenberg.
 

Wir waren im letzten Jahr Gastgeber für unser Treffen und verschiedene Jubiläumsfeiern mit unseren Kleeblatt-Partnerstädten Condeixa, Longjumeau und Pontypool. Der krönende Abschluss wurde gemeinsam mit Delegationen aus unseren Partnerstädten Wittenberg und Hemer im Rahmen des Europafestes auf dem Marktplatz gefeiert. Für ihren beispielhaften Einsatz möchte ich hier offiziell Heidi Leins und Christian Cieplik danken.

Mit großen Schritten eilen wir unserem Stadtjubiläum 2017 entgegen. 1250 Jahre Bretten sollen gebührend gefeiert werden. Mit einer großen Silvesterfeier für alle Bürgerinnen und Bürger auf dem Rathausplatz wollen wir am 31.12. in das Jubiläumsjahr hineinfeiern.
Merken Sie sich diese Veranstaltung schon mal vor. Weitere Highlights werden ein großes Bürgerfest als zentrale Veranstaltung Mitte Mai, ein Sportwochenende, Brettener Sommernächte, Ausstellungen und Theater zur Stadtgeschichte, die optische Aufwertung der Stadt durch Fahnen und moderne Kunst sein und vieles mehr.

Am 13. März steht in diesem Jahr die Landtagswahl an. Meine sehr geehrten Damen und Herren, nehmen Sie Ihr Wahlrecht wahr. Nur so kann unsere Demokratie lebendig bleiben.

Was wird uns 2016 noch bringen?
Vorhersagen sind eine unsichere Sache. Die sicherste Art die Zukunft vorherzusagen ist jedoch, sie selber zu gestalten. Als Richtschnur kann ein arabisches Sprichwort dienen:

„Willst du deine Stadt verändern, verändere deine Straße,

willst du deine Straße verändern, verändere dein Haus,

willst du dein Haus verändern, verändere dich selbst.“

Unser Ziel sollte sein, dass wir beim nächsten Neujahrsempfang nicht sagen, Bretten, du hast dich gar nicht verändert, sondern sagen, Bretten, du hast dich positiv verändert. Und das, weil wir alle daran gearbeitet haben.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

schöpfen wir aus unserem vielfältigen Gemeinschafts- und Vereinsleben heraus die Kraft und die Leidenschaft, gemeinsam unser geliebtes Bretten zu erhalten und weiter zu gestalten. Jeder Einzelne kann auf seine Weise seinen Beitrag dazu leisten.

Ihnen allen, dem Musikverein „Harmonie“ Bauerbach, den Sternsingern der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Büchig und nicht zuletzt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Veranstaltung heute möglich gemacht haben, möchte ich nochmals herzlich danken. Ihnen allen wünsche ich von Herzen ein gesegnetes, gesundes und erfülltes Jahr 2016.
Im Anschluss an das offizielle Programm lade ich Sie zum Empfang hier in der Halle und im Foyer ein und ich freue mich auf die Gespräche mit Ihnen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. Vielen Dank.